Das muss man zu den Tumoren der Schulter wissen

Ein Service der Schultersprechstunde - Orthopädie, Klinikum Dortmund gGmbH


Tumor

Schulter




Video ( 1.10 Min ): Beispiele Schultertumore



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Metastase Schlüsselbein und Oberarmkopf.



Inhalt:
1. Definition
2. Beschwerden
3. Diagnose
4. Entstehung
5. Behandlung


1. Was ist ein Tumor an der Schulter ( Definition ) ?
Man versteht darunter gut- oder bösartige Geschwülste der Schulter. Hinweis: mit dem Begriff "Tumor" meint der Arzt, daß es sich um eine Raumforderung handelt. Viele Patienten meinen, wenn von einem "Tumor" die Rede ist, daß es sich gleich um einen bösartigen Befund handelt - das ist nicht mit dem Begriff "Tumor" gemeint ! Der Begriff "Tumor" wird von Medizinern in einem wertfrei beschreibenden Sinne verwandt um auszudrücken, daß bei der- oder demjenigen Betroffenen eine unklare Raumforderung vorliegt, die es abzuklären gilt. Hinter einem Tumor können manchmal auch verhältnismässig harmlose Ganglien und Zysten stecken.


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2. Was merkt man bei Tumoren der Schulter ( Symptome ) ?
Es handelt sich oft um Zufallsbefunde, die bei Routineröntgenaufnahmen auffallen - ohne Beschwerden. Einige Patienten leiden unter Schmerzen in der Schulter oder Oberarm. Manchmal ist ein Krebsleiden bekannt und es handelt sich um eine Absiedlung. Nachtschmerzen können typisch sein. Manchmal kann eine mehr oder weniger schnelle und äusserlich sicht- und tastbare Schwellung gefunden werden. Nervenausfälle oder Durchblutungsstörungen, infolge Druck des wachsenden Tumors auf Gefässe und / oder Nerven, kommen nicht so häufig vor.


3. Wie stellt man einen Schultertumor fest ( Diagnostik ) ?
Röntgenbilder können viele Knochentumore im Bereich der Schulter gut darstellen. Regelmässig fallen Tumore zufällig an der Schulter auf, während Ihr Arzt eine allgemeine Abklärung von Schulterbeschwerden vornimmt.

Eine Beteiligung umgebender Weichteile kann ggf. mit der Sonographie ( Ultraschalluntersuchung ) vorgenommen werden. Oft ist es notwendig Schichtbilder, also eine Computertomografie oder Kernspintomografie, anzufertigen. Die normalen Schichtbilder und ggf. 3D Aufarbeitungen wie auch die Kombination mit Kontrastmitteldarstellungen liefern sehr hilfreiche Informationen zur Ausdehnung von Tumoren an der Schulter, über deren Durchblutung und sie dienen der Therapie-/ Operationsplanung.

Ein Szintigramm wird zur Diagnostik angefertigt, um zu klären, ob noch weitere Herde am Skelett oder andernorts vorliegen ( Suchverfahren ) und ggf. die beste Stelle zur Entnahme von Gewebeproben festzulegen. Spezialuntersuchungen wie z.B. eine Leukozytenszintigramm können dazu beitragen eine Unterscheidung zwischen einem Tumor und einem Infektionsherd an der Schulter vorzunehmen. Auch eine Kombination eines Szintigrammes mit einer Computertomographie kann eingesetzt werden, um an der Schulter die genaue dreidimensionale Lage eines Tumors zu erfassen.
Oft wird es notwendig zur Diagnostik eines Tumors an der Schulter, wie im Übrigen auch andernorts, eine Gewebeprobe ( Biopsie ) in örtlicher Betäubung oder meistens als operativen Eingriff unter Narkose durchzuführen. Gewebeproben ermöglichen es das veränderte Gewebe vor Ort zu entnehmen und direkt unter dem Mikroskop / im Labor zu betrachten und aufzuarbeiten und so die Diagnose noch besser abzusichern. Man unterscheidet z.B. eine minimalinvasive Nadelbiopsie von einer offenen Biopsie. Bei der Nadelbiopsie wird eine feine Nadel benutzt, um mehrere Gewebezylinder zu erhalten. Bei der offenen Biopsie wird ein Schnitt angelegt. Beide Verfahren haben unterschiedliche Vor- und Nachteile und werden je nach Einzelfall eingesetzt.


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Metastasen im Oberarmkopf und Schlüsselbein ( rote Pfeile ) bei Brustkrebs ( Mammacarcinom ).



4. Wie entstehen Tumore der Schulter ( Ätiologie ) ?
Die Ursachen für die Entwicklung von Tumoren bleiben vielfach unklar. Diskutiert werden als alleinige oder kombinierte Ursache: erbliche Belastungen ( Gendefekte ), Schwächen der Körperabwehr ( Immundefekte ), Viren, Strahlenbelastungen, uvm.


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Osteidosteom im Oberarmkopf: Ein gutartiger Tumor, welcher den Patienten mit regelmässigen Nachtschmerzen quält.



5. Wie behandelt man Tumore an der Schulter ( Therapie ) ?
Die Art der Therapie ist voll und ganz von dem Gewebebefund abhängig. Nicht selten ist es notwendig in einer Erstoperation eine Gewebeprobe zu entnehmen. Nach Aufbereitung dieser Gewebeprobe im Labor ( eine Dauer von u.U. bis zu 2 Wochen ist normal ) und Analyse unter dem Mikroskop, ist es vielfach erst möglich festzustellen, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist und das weitere Vorgehen zu planen.


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Krankhafter Oberarmschaftbruch und Schulterblattbruch ( schwarze Pfeile ) bei Brustkrebsmetastasen.



Das weitere Vorgehen kann recht unterschiedlich sein. Bei manchen Tumoren bleibt es bei der Gewebeprobe ohne weitere Massnahmen. Wiederum andere müssen in einem 2. Eingriff ausgeräumt und mit Eigen - oder Fremknochen aufgefüllt werden. Manchmal ist es notwendig nicht zu operieren und eine Bestrahlung oder Chemotherapie durchzuführen. Selten ist die vollständige Entfernung von Knochenteilen und prothetischer Ersatz von Nöten.


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Exostose am rechten inneren und rückwärtigen Oberarm eines 14 jährigen.



Ähnliche Begriffe für Schultertumore ( Synonyme ):
Raumforderung, Schultertumor, Schulterraumforderung, Neoplasie, NPL, TU, Krebs


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