Wichtiges und wesentliches Know-How rund um die Zerrungen der Schulter

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Ein Service der Schultersprechstunde - Orthopädie, Klinikum Dortmund gGmbH



Die

Schulterzerrung



von: Dr. med. Roland Sistermann


Schulterzerrung, Schmerzen, Schulter


Bei der Schulterzerrung handelt es sich um eine Dehnung der Weichteile (Muskeln und Sehnen) im Bereich der Schulterregion. Häufig entsteht eine solche Schulterzerrung durch einen Sturz / Anprall.



2. Beschwerden:

Typisch für eine Schulterzerrung sind deutliche Schmerzen an der betroffenen Schulter. Schmerzbedingt kann es zu einer Schonhaltung oder Bewegungseinschränkung kommen. Äußerlich kann man eine Blauverfärbung durch einen Bluterguss unter Umständen erkennen. Manchmal sind auch Schürfungen sichtbar. Weder der Bluterguss noch Schürfungen der Haut sind eine zwingende Voraussetzungen.



3. Ursachen:

Eine Schulterzerrung entsteht fast ausschließlich durch einen Sturz mit Zug oder Dehnung der betroffenen Schulter.



4. Häufigkeit:

Es gibt keine bevorzugten Altersgruppen oder Geschlechtsverteilungen bei der Schulterzerrung - auch keine besonderen geographischen Verteilungen. Sportler beziehungsweise handwerklich tätige Personen sind öfter betroffen.



5. Diagnose:

Die Diagnose der Schulterzerrung wird im Wesentlichen durch die Erhebung der Vorgeschichte des Patienten gestellt und durch die Analyse des Unfallmechanismus / Trauma. Äußerliche Verletzungszeichen wie eine Blauverfärbung in Folge Bluterguss oder oberflächliche Hautschürfungen können hinweisend sein und müssen aber nicht immer vorhanden sein. In solchen Situationen wird üblicherweise neben der klinischen Untersuchung eine Ultraschalluntersuchung und Röntgenaufnahme angefertigt. Die Röntgenaufnahme ist in der Regel unauffällig. Die Ultraschalluntersuchung kann echoarme Zonen wie Blutergüsse manchmal sichtbar machen.
Sind die Schmerzen hartnäckiger und dauern länger, als erwartet, kann es Sinn machen eine Kernspintomogramm der Schulter anzufertigen. Damit lässt sich eine Schulterzerrung von einem sog. Bone bruise ( = Knochenquetschung ) abgrenzen.



6. Komplikationen:

Fast immer heilen Schulterzerrungen unkompliziert und vollständig aus. Wenn sie beispielsweise nach 2-4 Wochen noch unverändert deutliche Schmerzen machen oder auch Nachtschmerzen verursachen, kann das ein Hinweis für schwerere Verletzungen in der Schulter - wie z.B. Risse in der Rotatorenmanschette oder SLAP Läsionen - sein, welche es weiter abzuklären gilt.



7. Einteilungen:

Klassifikationen für die Schulterzerrung sind nicht so gebräuchlich. Man kann im Allgemeinen zwischen leichten, mittleren und schweren beziehungsweise unkomplizierten und komplizierten Schulterzerrungen unterscheiden..



8. Behandlung:

Schulterzerrungen werden regelhaft nichtoperativ behandelt. Der betroffene Arm und die betroffene Schulter werden geschont sowie örtlich gekühlt. Man legt beispielsweise eine Sportpause ein. Je nach Ausmaß der individuellen Schmerzen können beispielsweise Medikamente wie leichte Schmerzmittel oder Entzündungshemmer eingenommen werden.



Fachbegriffe für die Schulterzerrung ( Synonyme ):

Schulterdistorsion


Wissenschaftliche Literatur:
1. Weller S, Sprains and dislocations of large joints. The shoulder joint, Langenbecks Arch Chir, Suppl 2:197-200, 1988


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