1. EinführungUnter der Lockerung einer Schulterprothese versteht man die Lösung von Teilen oder der gesamten Schulterprothese aus ihrer knöchernen Verankerung. Es können entweder der Schaft der Schulterprothese, welcher im Oberarm steckt, oder die künstliche Schulterpfanne (Glenoid) wie auch beide Teile gelockert sein.
2. Warum lockert sich eine Schulterprothese ( Ätiologie ) ?Wenn ein künstliches Schultergelenk - nach etwa 10-15 Jahren - die Grenze seiner Lebenserwartung erreicht hat, beginnt es sich zu lockern, weil
Knochenumbauprozesse des menschlichen Körpers oder auch Materialermüdung dazu führen.
Versagt ein künstliches Schultergelenk bereits nach einigen Monaten oder wenigen Jahren, bezeichnet man das als "Frühlockerung". Schwelende unterschwellige
Infektionen der Schulterprothese, operationsbedingte Gründe oder auch Ursachen, welche im Material liegen, sind nur einige Beispiele, warum sich eine
Schulterprothese frühzeitig lockern kann.
Eine schwer auszumachende Quelle der Lockerungen solcher Implantate sind chronisch schleichende Infektionen mit z.B.
Propionibakterien oder Corynebakterien. Sie zeigen öfter keine Veränderung in der Bildgebung und äußern sich allein in Form chronisch hartnäckiger Schmerzen.
Viele Heutzutage implantierte Schulterprothesen sind
inverse Prothesen. Eine der häufigsten Ursachen für die Lockerung eines solchen künstliches Gelenkes sind Infektionen.
3. Wie stellt man eine Schulterprothesenlockerung fest ( Diagnostik ) ?Oft erkennt man die Zeichen der Lockerung einer Schulterprothese auf
Röntgenbildern. In solchen Fällen stellt sich die Lockerung beispielsweise in Form eines "Saumes "dar. Beim Vergleich mit früheren Röntgenbildern können auch verschobene Prothesenanteile oder Veränderungen der Position des künstlichen Schultergelenkes - im Bereich vom
Oberarmschaft ( Humerusschaft ) und / oder der
Schulterpfanne ( Glenoid ) hinweisend für eine Lockerung sein.
Zwecks weiterer und detaillierter Abklärung sowie Vorbereitung zur Wechseloperationen werden in solchen Situationen Schichtbilder, wie zum Beispiel eine
Kernspintomographie oder
Computertomographie der Schulter durchgeführt.
Hilfreich ist ebenso unter Umständen das Anfertigen einer
Szintigraphie der Schulter beziehungsweise in Spezialfällen die Durchführung von Verfahren wie eines Leukozytenszintigrammes.
Ebenso kann es unter Umständen notwendig werden das Gelenk zu
punktieren, um es auf Bakterien zu untersuchen oder durch´s Schlüsseloch (
arthroskopisch ) Proben zu entnehmen.