9. Komplikationen:Eine immer wieder zu beobachtende Schwierigkeit ist das Nachsintern des gerichteten und fixierten Knochens. Dadurch verkürzt sich die Kopfhöhe und die Implantate können u.U. - relativ gesehen - zu kurz werden und ggf. mechanische Irritationen am Schultergelenk verursachen. Schrauben oder Drähte / Implantate können sich verlagern und müssen dann entfernt oder neu eingebracht werden.
Als unmittelbare Folge eines solchen Bruches kann es zu Verletzungen der Gefäße und / oder Nerven in der Schulterregion kommen – mit Durchblutungsstörungen oder Lähmungen.
Recht häufig ist eine Teileinsteifung des Schultergelenkes nach operativer wie auch nichtoperativer Versorgung zu beobachten. Wenn diese Einsteifung vom Betroffenen / Betroffener nicht toleriert wird, kann man mit der
arthroskopischen Kapselspaltung, kombiniert mit einer
Narkosemobilisation und nachfolgenden mehrwöchigen intensiven Krankengymnastik verhältnismäßig gut Abhilfe schaffen.
Ein Oberarmkopfbruch kann – operativ oder nichtoperativ behandelt – u.U. nicht verheilen und sich ein sog. Falschgelenk = Pseudarthrose ausbilden, welches eine Stabilisierung notwendig machen kann.
Gefürchtet sind nach operativen Stabilisierungen
Infektionen der operierten Schulter / des Oberarmkopfes, weil sie die Behandlungsverläufe für alle Beteiligten deutlich erschweren können.
10. Nachbehandlung:Nichtoperative Nachbehandlung:Der gebrochene Oberarmkopf wird in einer Schlinge / Armverband ( z.B. einem Desault- oder Gilchristverband, Traumaweste ) für wenige Wochen, u.U. nur einige Tage, ruhiggestellt und mit dem Krankengymnasten / Physiotherapeutin passiv sowie aktiv pendelnd beübt. Nach Abnahme der Schiene / des Verbandes kann aktiv unterstützend, mit Pendelbewegungen bzw. aktiv, geübt werden.
Operative Nachbehandlung:Der Krankenhausaufenthalt dauert etwa eine Woche. Man geht mit der Ruhigstellung und passiven wie aktiven Übungstherapie in ähnlicher Weise und Zeiträumen vor. Nach einer Woche bis 10 Tagen kann mit Pendelübungen begonnen werden.
Das Metall ( Platten, Schrauben ) wird meistens nach circa einem Jahr entfernt - Drähte und Schlingen eher.