1. EinleitungDie Kernspintomographie bildgebendes Diagnoseverfahren bei dem in einer Röhre Schichtbilder unter Verwendung eines Magnetfeldes hergestellt werden.
Neben der Bezeichnung "Kernspintomographie" werden auch Begriffe wie "MRI", "MRT" oder "NMR" benutzt. Sie alle bedeuten, daß eben diese Schichtbilder im Magnetfeld ( also ohne Röntgenstrahlen ) angefertigt werden.
Nun mag man meinen, daß damit das Röntgen zur Abklärung von Schulterproblemen nicht mehr nötig sei. Dem ist aber leider nicht so. Es verhält sich vielmehr so, dass sich Röntgentechnik und Magnetfelduntersuchung ergänzen. Beide stellen jeweils andere Strukturen besser dar, und je nach vorliegendem Schulterproblem wird man die eine oder andere Untersuchungstechnik bevorzugen, um die Abklärung zu vertiefen bzw. sie kombinieren.
Die Kernspintomografie ist ein Untersuchungsverfahren, das man auch an anderen Gelenken des Körpers ( Ellenbogen, Knie, et cetera ) einsetzt.
2. EinsatzgebieteMittels
Röntgen- /
CT-Technik sind knöcherne Strukturen, wie Bruchstücke bei
Oberarmkopfbrüchen,
Schlüsselbeinbrüchen, Pfannenformen, f
reie Gelenkkörper, u.ä besser darstellbar. Die Kernspintomographie hingegen erlaubt eine bessere Darstellung von Weichteilen, wie der Muskelmanschette ( also z.B. Beurteilung von
Sehnenrissen ) oder die Einschätzung des Ausmaßes von Durchblutungsstörungen ( bei der
Humeruskopfnekrose ). Bei
Defekten der Rotatorenmanschette kann man indirekt - anhand des Verfettungsgrades der Muskeln und Art sowie Ausmaß der Verkürzung des Sehnenstumpfes - wertvolle Hinweise für die Auswahl einer zu planenden Therapie erhalten.
Das MRT ist übrigens die einzige Methode, welche zuverlässig einen
Bone bruise ( sog. Knochenquetschung ) ausschließen bzw. erfassen kann.
Verhältnismäßig gut läßt sich auch der Knorpel mit seinen eventuellen
Schäden abbilden. Dazu gibt es Standardbilder wie auch Spezialaufnahmetechniken.
Auch die Kernspintomographie kann man mit Kontrastmittelgaben in die Blutbahn oder in die Schulter ergänzen, z.B. zur Abklärung von Tumoren ( sog. MR-Arthrografie ). Dabei stellen sich im Rahmen der sog Kontrastmittelverstärkung ( auch KM-Enhancement genannt ) Zonen vermehrter Durchblutung an der Schulter dar.
Bei der direkten MR-Arthrografie wird das Kontrastmittel ( z.B. Gadolinium ) direkt in das Schultergelenk gespritzt. Bei der indirekten MR-Arthrografie spritzt man das Kontrastmittel in eine Vene ( Blutader ) und es verteilt sich von dort in das Schultergelenk.