Inhalt:
1. Typische Verletzungen
2. Schulterprellungen und -zerrungen
3. Spielerposition
4. Vorbeugung
5. Hinweise für schwere Verletzungen1. Typische VerletzungenVerletzungen beim Fußball treten oft bei Zweikämpfen mit dem gegnerischen Spieler auf. Wird ein solcher Zweikampf heftig oder tritt der Zusammenstoß mit dem Gegner unerwartet auf, wird die Situation kritisch. Auch ungünstige Witterungsbedingungen ( z.B. nasse Rasenplätze oder Schnee ) tragen das Ihre dazu bei.
Bei heftigeren Stürzen auf dem Rasen- oder Ascheplatz bzw. des Torwartes auf die jeweilige Schulter können
Sprengungen des Schultereckgelenkes auftreten. Dabei zerreißen zwischen dem Schlüsselbein und Rabenschnabelfortsatz der Schulter die Bänder, welche das äußere Schlüsselbeinende stabilisieren. Neben den üblichen Schmerzen können z.B. begleitend eine Hautschürfung oder Bluterguss oben auf der Schulter entstehen und u.U. kann das äußere Schlüsselbeinende - im Sinne einer sog. "Klaviertaste" - hochstehen. Weiteres zu
Schultereckgelenksprengungen erfahren Sie
hier. Schürfungen oder Blutergüsse müssen aber nicht zwangsläufig vorhanden sein. Man beobachtet sie öfter, aber bei Weitem nicht in allen Fällen.
Die klassische Folge eines heftigeren Sturzes oder Kollision mit dem Gegner kann auch ein sogenannter "
Bone bruise" sein. Darunter versteht man eine Knochenquetschung. Diese ist fast nur im
Kernspintomogramm zu erkennen. Meistens entsteht der
bone bruise beim Fussball im Rahmen eines Zusammenstoßes und Sturzes und betrifft den Oberarmkopf.
Ebenso können bei Stürzen im Tor oder auch auf dem Feld, besonders wenn sie völlig unerwartet eintreten,
Risse in der Sehne der Rotatorenmanschette ( der schulterumgebenden Sehnen und Muskulatur ) auftreten. Dabei muss die jeweilige Sehne nicht vollständig abreißen. Es können auch Teilrisse an der Ober- oder Unterseite zustandekommen oder Teilabscherungen. Insbesondere Nachtschmerzen sind ein wesentlicher Hinweis für einen solchen Teil- oder vollständigen
Riss in der Rotatorenmanschette. Nachtschmerzen, welche nach dem Unfall einige Tage anhalten, sind vor allem ernst zu nehmen. Eine frühzeitige
kernspintomographische Abklärung ist in solchen Situationen sinnvoll.
Schulterausrenkungen ( sog. Schulterluxationen ) treten beim Fußball typischerweise auf und sind z.B. beim Zusammenstoß mit dem Gegner zu erwarten. Fußball ist eine klassische Risikosportart für Schulterausrenkungen. Dabei kann der Oberarmkopf vollständig aus der Schulterpfanne treten ( sog.
Luxation ) oder teilausrenken ( sog. Subluxation ). Teilausrenkungen können von dem Betroffenen meist selbst wieder eingerenkt werden. Vollständige
Auskugelungen sind derart schmerzhaft und hartnäckig, dass sie regelmäßig einer Einrenkung im Krankenhaus oder beim Arzt in der Praxis bedürfen. Neben einem Abriss der vorderen Schulterpfannenlippe ( sog. Bankart Läsion ), kann die Schulterpfannenlippe, besonders beim Torwart, oben abreißen. Dann entsteht eine sog. SLAP Läsion. Mehr zur SLAP Läsion erfahren Sie
hier.
2. Schulterprellungen und -zerrungen Im Vordergrund stehen beim Fussballspielen natürlich
Prellungen und
Zerrungen der Schulter. Bedingt durch Zusammenstöße mit dem Gegner und Stürze auf dem Spielfeld kommen Prellungen und Zerrungen der Schulter beim Fussball regelmäßig und oft vor. Bei einer stärkeren Quetschung oder Prellung der Schulterregion beim Fussball kann es u.U. zu Quetschungen des Knochens ( meist des Oberarmkopfes ) kommen - einem sog. "
Bone bruise" ( = Knochenquetschung, s.o. ).
3. SpielerpositionTorwarte sind wesentlich häufiger von Schulterverletzungen betroffen als Feldspieler. Das liegt in der Natur der Sache, weil im Tor die Arme des dortigen Spielers besonderen Belastungen oder Zusammenstößen des Gegners ausgesetzt sind. Beim Torwart stehen
Ausrenkungen der Schulter und
SLAP Läsionen im Vordergrund. Häufig sind es auch einfache
Prellungen,
Zerrungen und Quetschungen.
Feldspieler sind auf allen Positionen betroffen, aber bei weitem nicht so häufig wie der Torwart. Wenn auf dem Spielfeld Schulterverletzungen auftreten, sind es oft Zusammenstöße und Stürze ( meist beides zusammen ) mit einem Gegenspieler.
4. VorbeugungJe professioneller Sie spielen umso wichtiger ist es, eine gut trainierte kinetische Kette zu haben. Das können Ihnen Ihr Sportphysiotherapeut und ggf. der Mannschaftsarzt erläutern. Nachweislich ist das ein Faktor ( von mehreren ), welcher die Zahl von Verletzungen oder deren Schwere vermindert.
Ein gutes Falltraining ist für Torwarte ebenso wichtig.
5. Hinweise für eine schwere Verletzung 1. War der Zusammenstoss unerwartet ? Hat es Sie kalt erwischt ?
2. Halten die Schmerzen in den ersten Tagen konstant an ? Ist kein Abklingen bemerkbar ?
3. Sind die Schmerzen besonders heftig, ggf. der Arm nicht mehr zu gebrauchen ?
4. Sind über die erste Nacht hinaus, also weitere Tage nach dem Unfall, konstant Nachtschmerzen vorhanden ?
5. Sind Sie mit einem besonders kräftigen Gegenspieler kollidiert ? Ist dieser womöglich mit dem Sturz noch auf Sie gefallen ?
Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit "Ja" beantworten, kann das ein Hinweis für eine ausgeprägtere Verletzung sein. Natürlich kann das keine professionelle Abklärung oder Behandlung ersetzen.
Sie sollten dann zeitnah den Arzt Ihres Vertrauens, ggf. eine Klinik, aufsuchen.