Die Computertomographie der Schulter: ein Überblic



Ein Service der Schultersprechstunde - Orthopädie, Klinikum Dortmund gGmbH


Computertomographie ( CT )

der Schulter


von: Dr. med. Roland Sistermann



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1. Was ?

Unter einer Computertomographie, oder abgekürzt CT, versteht man die Erstellung von Schichtbildern des menschlichen Körpers, z.B. an der Schulter. Unter Verwendung der Röntgentechnik werden scheibchenartige Bilder in etwa 1 mm Abständen vom Schultergelenk angefertigt: Die CT dient dazu festzustellen, welche Probleme / Erkrankungen an der Schulter vorliegen.



2. Unterschied CT und MRT

Im Gegensatz zur Kernspintomographie ( Magnetfelduntersuchung ) funktioniert die Computertomographie mittels Röntgentechnik. Weder die Computertomographie ist der Kernspintomographie überlegen - noch umgekehrt. Beide Untersuchungsverfahren stellen unterschiedliche Strukturen besser dar ( die CT i.d. Regel besser knöcherne Strukturen, die Kernspintomographie besser Weichteilstrukturen ). Je nach vorliegendem Problem macht es mehr Sinn das eine oder das andere Verfahren anzuwenden - oder manchmal auch eine Kombination beider Verfahren zu wählen.



3. Wann ?

Mittels der CT lassen sich beispielsweise knöcherne Tumoren, Pfannenfehlformen, Kalkdepots, freie Gelenkkörper oder eine Arthrose besser darstellen. Weiterhin ist im Bedarfsfall das Anfertigen dreidimensionaler Darstellungen möglich. Beispiele computertomographischer 3D Rekonstruktionen können Sie sich hier ansehen. Auch Knochenbrüche - wie im Bild unterhalb ( roter Pfeil ) - lassen sich z.B. zur besseren Beurteilung und Operationsplanung an der Schulter mit der Computertomographie aufarbeiten und dreidimensional darstellen.


Schluessekbeinbruch, Clavikulafraktur, 3D

Schlüsselbeinbruch ( roter Pfeil )



4. Spezialformen

Durch Verwendung von Kontrastmitteln kann man die Aussagefähigkeit der CT bei bestimmten Fragestellungen noch erhöhen ( z.B. bei Schulterinstabilitäten ). Das Ausmessen von Drehfehlern und Achsenfehlern des Oberarmes ist ebenso mittels spezieller CT-Techniken möglich. Eine weitere Form der Spezialuntersuchung ist die 3D-Rekonstruktion von Computertomographiebildern der Schulter.
In neuerer Zeit werden sog. PET-CT Systeme verwandt, um Stoffwechselprozesse ( z.B. bei Tumoren in der Schulterregion oder anderorts ) darzustellen ( PET = Positronenemissionstomographie ).

Erhobene CT-Rohdaten können mittlerweile zur Herstellung von Teilen von Schulterprothesen, Zielschablonen oder Werkzeug dienen. Wochen vor dem Einbau eines künstlichen Schultergelenkes wird ein CT durchgeführt und mittels einer Software wird die Operation virtuell am Monitor durchgeführt und z.B. die Lage, Grösse der Prothesenteile bestimmt. Diese Informationen werden zusammengefasst und über einen 3D-Drucker werden auf den einzelnen Patienten abgestimmten Werkzeuge ( patientenspezifische Instrumentierung ) und / oder Prothesen ( patientenspezifische Implantate ) hergestellt.


5. Durchführung

Die Durchführung der Computertomographie, mit modernen Hochgeschwindigkeitsgeräten, benötigt wenige Minuten. Man liegt nicht "komplett" in einer "Röhre" ( wie beim Kernspintomogramm, ca. 15 bis 30 Minuten ), sondern nur in Teilen. Patienten mit "Platzangst" ( Claustrophobie ) haben in der Regel weit weniger Probleme mit dem CT.


Os akromiale, CT, Computertomographie

Os akromiale. Im Schulterdach ist ein schmerzhafte Fuge verblieben.

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Wissenschaftliche Literatur:
1. Newberg AH, Computed tomography of joint injuries, Radiol Clin North Am, 28(2):445-460, 1990
2. Kreitner KF, et al, CT arthrography of the shoulder joint, Aktuelle Radiol, 3(2):105-111, 1993


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