Informationen zum Bone bruise an der Schulter

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Bone bruise - Schulter


von: Dr. med. Roland Sistermann

Bone bruise, Schulter, MRT
Typische Knochenquetschung ( sog. Bone bruise ) rechte Schulter. Hier im rechten Oberarmkopf ( weisse Zone ); MRT-Bild.


Unter einem Bone bruise versteht man eine Quetschung oder Prellung des Knochens. In Bereich der Schulter - wie auch am übrigen Skelett - kann jeder Knochen betroffen sein. Am Häufigsten findet sich ein Bone bruise am Oberarmkopf, Schlüsselbein, Schulterdach oder dem Schulterblatt.

Ursachen
Wie alle Prellungen und Quetschungen am Körper, entsteht ein Bone bruise durch ein Trauma. D.h. Der- oder Diejenige stürzt auf die Schulter oder fällt mit der Schulter gegen etwas. Der entscheidende Unterschied zu den normalen Schulterprelllungen oder Schulterzerrungen / - quetschungen ist der, dass die einwirkende Kraft beim Unfall höher ist. Beim Bone bruise erreicht diese Kraft nicht nur die Weichteile. Sie ist so stark, dass sie auch in die Tiefe dringt und den Knochen schädigt. Sie schädigt ihn aber eben nicht so stark, das der betroffenen Knochen brechen würde.
Man kann es auch so beschreiben: Der Bone bruise ist schwerer als eine Schulterprellung, aber nicht so schlimm, wie ein Knochenbruch an der Schulter.

Beschwerden
Das typische Beschwerdebild eines Bone bruise sind Schmerzen. Es sind langanhaltende und hartnäckige Schmerzen.
Eine Schürfung oder Bluterguss können vorhanden sein, sind sie aber öfter eben nicht.

Verlauf
Weil eben in den ersten Wochen "nur" Schmerzen vorhanden sind und andere Symptome fehlen, ist es typisch, dass eine Bone bruise fast immer verzögert festgestellt wird. Die Betroffenen und Behandler gehen zunächst einmal von einer üblichen Schulterprellung aus, die sich ja in den nächsten Tagen und Wochen gibt. Und das tut sie bei einem Bone bruise eben nicht. Es sind tiefer gelegene Körperstrukturen, also der Knochen, betroffen. Somit dauert es länger und bereitet intensiver Probleme.
Dabei heißt länger und intensiver: wenige Wochen bis viele Monate.

Diagnose
Die einzige Methode, mit der eine solche Knochenquetschung erkennen kann, ist die Kernspintomographie der Schulter. Sie zeigt den Bone bruise als sichtbare Signalveränderung im Knochen.

Behandlung
Die Behandlung einer solchen Knochenprellung an der Schulter hängt besonders von deren Begleitschäden ab. Oft wird ohne eine Operation behandelt. Manchmal ist ein operativer Eingriff notwendig, weil Begleitschäden am Knorpel oder den Sehnen entstanden sind. Das hängt jeweils vom Einzelfall und ist mit dem Doktor Ihres Vertrauens abzusprechen.
Die Behandlung ohne eine Operation besteht z.B. aus einer Sport- und Belastungspause, Einnahme von Schmerzmitteln / Entzündungshemmern.


Komplikationen
Vereinzelt kann ein Bone bruise zusätzlich mit einem Knochenbruch einhergehen. Meistens sind die Beschwerden dann besonders hartnäckig und Nachtschmerzen länger, regelmässig und täglich vorhanden. Wenn dieser Verdacht besteht, ist in solchen Situationen neben einem MRT das Anfertigen eines Wiederholungsröntgenbildes, ggf. zusätzlich eines CT, sinnvoll. Die klassische Konstellation einer solchen Situation ist eine Knochenprellung im Oberarmkopf, welche mit einem Bruch vom großen Rollhügel ( Tuberkulum majus ) bzw. knöchernem Abriss der Supraspinatussehne einhergeht.

wissenschaftliche Literatur:
1. Rangger C, et al; Bone bruise - Morphologische Veränderungen und klinische Relevanz; Trauma Berufskrankh.; 8 (Suppl. 2 ):S176-181; 2006

2. Bicknell RT, et al, Humeral head bone bruise in anterior glenohumeral instability ..., J Shoulder Elbow Surg, 18(2):e10-e13, 2009


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