3. Ursachen:Nicht selten haben die Schulterschmerzen des Baseballspielers eine unklare Ursache. Recht häufig liegen dann
Teilrisse der Rotatorenmanschette,
SLAP Läsionen oder eine posterosuperiores Impingement vor. Die Zahl der SLAP Läsionen bei Baseballspielern ist nicht gering. Häufig sind Pitcher von diesen SLAP Rissen betroffen. Es handelt sich bei SLAP Läsionen um Abrisse der oberen Knorpellippe am Schulterpfannenrand. Je nach Typ werden sie endoskopisch operativ entfernt oder "durch´s Schlüsselloch" genäht. Die Wahrscheinlichkeit nach einer endoskopischen Naht einer
SLAP 2 Läsion, das vor dem Unfall bestehende Leistungsniveau zu erreichen, liegt bei ca. 35%.
Oft bestehen auch Verkürzungen der hinteren Gelenkkapsel beim Baseballspieler. Typisch ist auch eine verminderte Aufwärtsrotation des Schulterblattes, welche zusätzlich zur Fortentwicklung der Folgen von Verletzungen und Erkrankungen beitragen kann.
Nicht so häufig können
Impingementprobleme und
Reizzustände der langen Bizepssehne auftreten. In der Regel handelt es sich um ein inneres Impingement. Durch die extreme Außenrotationsfähigkeit des Spielers schlägt die Rotatorenmanschette am hinteren oberen Pfannenrand an und sowohl am Muskel als auch am Pfannenrand kommt es zu schmerzhaften Schäden. Oft ist das gleichzeitig mit einer Instabilität kombiniert, die dann auch behoben werden muss, um ganz beschwerdefrei zu werden.
In Einzelfällen kann es - gerade bei professionellen Pitchern - zu Rissen der Schultermuskulatur kommen, und zwar speziell des Latissimus dorsi oder Teres major Muskels. Diese bleiben nicht selten längere Zeit unerkannt.
Auch knöcherne Anpassungsmechanismen, wenn Baseball bereits in der Kindheit / frühen Jugend begonnen wird, wie eine Veränderung der Schulterpfannenneigung oder Veränderungen der Drehung des Oberarmkopfes können u.U. zur Entwicklung krankhafter Veränderungen beitragen oder die Beschwerden unterhalten.
4. Die Little League shoulder:Als "Little League Shoulder" bezeichnet man Verletzungen an der Wachstumsfuge des Oberarmes nahe am Oberarmkopf. Diese Verletzungen können selten bei Kindern und Jugendlichen auftreten, die Baseball spielen. Besonders die Altersgruppe zwischen 10 und 15 Jahren sollte sich mit Pitchwürfen, wie curved balls und Slidern zurückhalten, da dabei eine entsprechende Verletzungsgefahr besteht.
Wenn Baseball in früher Jugend, d.h. vor Abschluss des Wachstums betrieben wírd, passen sich die knöchernen Drehverhältnisse des Oberarmkopfes den Belastungen an. Das bedeutet, dass der Oberarmkopf mehr als normal nach hinten gedreht ist und dadurch besser in der ( Wurf- ) Schulter außengedreht und schlechter innengedreht werden kann. Etwa 50% der jugendlichen Baseballspieler beklagen Schulterschmerzen. Es wird die Auffassung vertreten, dass Kinder und Jugendliche pro Spiel nicht mehr als 75 Pitches werfen sollten ( und bis maximal 300 Pitches pro Saison ), um Schäden vorzubeugen.
Zunächst wird man versuchen mit einer Sportpause, medikamentösen Entzündungshemmern und Physiotherapie den Problemen bei Leibe zu rücken. Vielfach hilft das sehr gut. Insbesondere Dehnübungen für die hintere Schulterkapsel und auch, nach neueren Erkenntnissen, für das Schulterblatt, sind extrem wichtig, zwecks Vorbeugung von Schulterschäden. Je professioneller gespielt wird desto wichtiger werden diese Dehnübungen !
Gelingt es nicht mit der konservativen Therapie die Beschwerden zu beseitigen, ist eine
Arthroskopie der Schulter und ein häufig damit einhergehender endoskopischer Eingriff angebracht.
In letzter Zeit mehren sich Berichte von Schäden an den Muskeln und Sehnen der Schulter, der sog.
Rotatorenmanschette. Es scheint gerade bei jungen Baseballspielern manchmal zu Schäden an den Sehnen zu kommen.